Merkmale dialogischer Praxisformen _1

Die therapeutische Arbeit selbst wird auch für die KlientInnen dadurch transparent und offen, dass sie bei den therapeutischen Beratungen zuhören und diese kommentieren können. Dadurch wird eine verbesserte Abstimmung zwischen KlientInnen und TherapeutInnen möglich.

Die
therapeutische Einheit setzt sich nicht mehr nur aus der Familie als Verwandtschaftssystem und dem Therapeuten zusammen, sondern sie kann auch aus anderen Klientensystemen und psychosozialen Kollegen, die über die Auflösung des Problems verhandeln, bestehen. Das therapeutische System verhandelt dabei über Probleme und deren Auflösung bzw. es werden die Kooperationsmöglichkeiten zwischen Klientensystem und den betroffenen psychosozialen Einrichtungen wie Schulen, Beratungsstellen oder Psychiatrie entwickelt, die zur Auflösung der anliegenden Probleme führen.

Die
Geschichte der KlientInnen - meist deren Problemgeschichte - wird ernst genommen, so wie sie sie erzählen. Gemeinsam und in Zusammenarbeit zwischen KlientInnen und TherapeutInnen wird versucht, diese Geschichte zu verstehen und sie zusammen neu zu deuten. Die neuen Bedeutungen werden nicht therapeutisch gesetzt, sondern durch gemeinsames nachvollziehendes und schöpferisches Verstehen neu erzeugt.
KlientInnen und TherapeutInnen arbeiten
gemeinsam in dialogischen Prozessen an der Weiterentwicklung der Geschichten, konstruieren Lösungen und eröffnen für KlientInnen und TherapeutInnen bisher nicht genutzte Optionen und/oder entwickeln neue Handlungsmöglichkeiten. Das gemeinsame Ziel besteht in der AufLösung des Problems oder auch Problemsystems.